Die Hundetrainerin Aachen

Meine
Trainingsmethoden

Hundetraining: Hund übt Kommando Sitz mit Distanz zu Hundetrainerin in Aachen

Die Hundetrainerin Aachen

Meine
Trainingsmethoden

Ich gestalte mein Hundetraining über positive Verstärkung und Erfolgserlebnisse und folge dabei keinem speziellen Konzept, Programm oder „Hundeflüsterer“. Zu oft werden hier meiner Ansicht nach komplexe Verhaltensweisen und unterschiedlichste Motivationen pauschal behandelt, damit sie in die vorgegebene Form des Konzepts passen. Hier muss meiner Meinung nach das Rad nicht neu erfunden werden. Stattdessen möchte ich lieber das volle Potential aller Lerntheorien – sowohl in Form von sozialem, kognitivem als auch konditoniertem Lernen – ausschöpfen und mich bei Bedarf, je nach Mensch-Hund-Team, eines anderen Ansatzes bedienen können.

Positives Hundetraining und der Wattebausch-Vorwurf

Mit dem Hundetraining über positive Verstärkung wird häufig ein antiautoritärer Erziehungsstil asoziiert. Hundemenschen, die belohnugsbasiert arbeiten, müssen sich den Stempel „Wattebauschwerfer“ gefallen lassen. Kritische Kommentare vermitteln Bilder von Hunden, die tun und lassen, was sie wollen, deren „Fehlverhalten“ ignoriert wird und die in der Folge für ihre Umwelt sowohl lästig als auch gefährlich werden. Der Mensch wird in diesem Zusammenhang als wandelnder Futterautomat dargestellt, der Unterschied zwischen Belohnung und Bestechung ignoriert. Bei den etwas weniger drastischen Einschätzung heißt es wiederum oft, gegen positives Hundetraining an sich sei ja nichts einzuwenden, es stoße aber bei „komplizierten“ Hunden oder bestimmten Problemen an seine Grenzen.

Beide Vorwürfe, die hier gemacht werden, zeigen deutlich, dass die kritisierenden Personen sich nicht des vollen Umfangs und der Möglichkeiten eines positiven Trainingsstils bewusst sind. Positives Training  heißt nämlich nicht, auf Regeln und das Setzen von Grenzen zu verzichten. Es heißt lediglich, beim Aufbau dieser auf aversive Mittel (z.B. Einschüchterung, Hemmung und Gewalt) zu verzichten und stattdessen am Bedürfnis des Hundes orientiert belohnungsbasiert zu arbeiten. Hierbei ist zum einen „Belohnung“ nicht gleichbedeutend mit Futter. Zum anderen bedeutet dies nicht, dass unerwünschtes Verhalten nicht „gestraft“ wird, denn auch das Ausbleiben einer erhofften Belohnung ist eine Strafe („negative Strafe“ nach Skinner: Das Entziehen eines positiven Verstärkers). „Rein positives“ Hundetraining ist in Folgerung dessen also strenggenommen gar nicht möglich.

Die Sache mit der Dominanz

Auch den häufig postulierten Vorwurf der Vermenschlichung des Hundes, der mit Hundetraining über positive Verstärkung einhergeht, lässt sich nicht halten. Ganz im Gegenteil ist nämlich die Unterstellung, der Hund sei aus sich heraus bestrebt, der „Chef“ zu sein, eine sehr vermenschlichte Sichtweise.
Die Beobachtungen, die einst irrtümlicherweise zu entsprechenden Annahmen bzgl. „Alphatier“, Rangordnung und Dominanz geführt haben, wurden in den 1940er und 60er Jahren an Wölfen in Gefangenschaft gemacht. Diese lebten mit begrenzten Ressourcen auf beengtem Raum, ohne natürlich gewachsenes Rudel und ohne die Möglichkeit zur Abwanderung. Neuere Beobachtungen an freilebenden Wölfen und Straßenhunden haben diese Theorien längst widerlegt.
Viel zutreffender als die Frage, wer über die Gruppe „herrschen“ darf, ist der Vergleich zum Familienverband, in dem jemand die Verantwortung für das Wohlergehen aller übernehmen muss und daher die Entscheidungen trifft.

No Shortcuts!

Hundetraining ist wie eine Diät: Es gibt keine Abkürzung zum Erfolg.

Dieses Beispiel mag ich sehr gerne, weil es so wunderbar veranschaulicht, wie schwer wir Menschen uns damit tun, unser Verhalten anzupassen und wie schnell wir im Gegenzug im Hundetraining Veränderungen erwarten.
Wer sich schonmal vorgenommen hat , ein paar überschüssige Pfunde loszuwerden, der wird festgestellt haben, dass es eins nicht gibt:
Das Wundermittel für den schnellen Erfolg ohne Anstrengung.
Es wird uns zwar mit Crash-Diäten und Superfoods immer wieder versprochen, nachhaltig funktioniert hat es aber noch nie. So auch mit vielen Trainingskonzepten à la „in 2 Wochen zur Leinenführigkeit“.
Das gemeine daran: Scheitern wir bei dem Versuch, suchen wir die Schuld meist erstmal bei uns und nicht bei demjenigen, der uns die schnelle Lösung versprochen hat. In der Folge sind wir frustriert und verlieren die Motivation.
Dabei braucht es Geduld, Disziplin und kleine Schritte, um schlechte Gewohnheiten abzulegen. Ein Hund, der zwei Jahre lang die Erfahrung gemacht hat, dass es sich lohnt, an der Leine zu ziehen, der wird nicht innerhalb von zwei Wochen damit aufhören.
Und wenn wir anfangen wollen, uns gesünder zu ernähren, machen wir das auch nicht beim Konditor oder in der Pizzeria. Vom Hund verlangen wir aber genau das viel zu oft: In aufegeregten und hektischen Situationen erwarten wir von ihm Dinge, die er nicht einmal in absoluter Ruhe zuverlässig leisten kann.

Hundetrainerin in Aachen benutzt Belohnung als Verstärkung beim positiven Training

„Vor jedem Nein kommt ein Ja“ – Anne Bucher

Ein gutes und vor allem faires Training muss also stets so aufgebaut sein, dass es dem Hund ausreichend Möglichkeiten zum Erfolg bietet, statt ihn „Fehler“ absichtlich machen zu lassen, um diese dann zu korrigieren.
Kleine Erfolge zu feiern, hilft auch uns Menschen dabei, die Motivation nicht zu verlieren.

Warum Einzeltraining?

Während das Training in Gruppen für bestimmte Bereiche machbar oder sogar notwendig ist (zum Beispiel bei der Sozialisierung von Welpen oder „fortgeschrittenem“ Training unter Ablenkung), gibt es ebensoviele Punkte, für die ein Einzeltraining sinnvoller ist.
Im Kurs können allgemeine Inhalte und Grundlagen sehr gut vermittelt werden, individuelle Probleme bleiben dort allerdings häufig auf der Strecke. Weder lassen sich Umfeld und Kontext bei speziellen Fragen ausreichend beurteilen, noch ist genügend Zeit, sich differenziert mit einer Fragestellung auseinanderzusetzen.
In einem Einzeltraining dort wo der Hund lebt, können alle Aspekte, die für ein unerwünschtes Verhalten von Belang sein könnten, abgewogen und ein präziser, zielgerichteter Trainingsansatz entwickelt werden.

Für alle Formen des Hundetrainings gibt es also Vor- und Nachteile. Auch in diesem Zusammenhang lässt sich wieder wunderbar das Bild des Fitnessvorhabens anwenden: Während der Trainer im Sportkurs für Spaß in der Gruppe sorgt, Übungen erklärt und ggf. verschiedene Schwierigkeitsgrade zeigt, kann der Personal Trainer auch gewährleisten, dass das Training nicht nur auf das persönliche Fitnesslevel zugeschnitten ist und sich mit der Ernährung ergänzt, sondern auch, dass es sich optimal in den persönlichen Alltag eingliedert, um das so wichtige „Dranbleiben“ zu erleichtern.